Das Bienenjahr

Reinigungsflug
Wenn das Thermometer über ca. 10 bis 12°C klettert, starten die Bienen zu ihren ersten Reinigungsflügen. Das kann man durchaus auch schon in milden Phasen des Winters beobachten.
Ab diesen Temperaturen schaffen es die Bienen ihre Körpertemperatur auf 35°C zu bringen, die sie benötigen, um fliegen zu können.





Noch bevor die Blütentracht so richtig beginnt tragen die Bienen fleißig Pollen ein.
Die Landung mit dicker Pollenhose ist Schwerstarbeit.


Biene mit Pollenhose im Anflug aufs Flugloch



Im Frühjahr sammeln die Flugbienen unermüdlich den Nektar der vielen Obst- und Wiesenblüten für den milden Blütenhonig.
Die Waldtracht beginnt später im Sommer, wenn die Blüten schon den Samenständen weichen. Verschiedene Blatt- und Baumläuse sondern Honigtau sondern ab, den die Bienen aufnehmen.


Biene fliegt eine Almrose an





Biene beim Nektar sammeln
Diese Rohstoffe transportieren die Bienen in ihrer Honigblase zum Stock und übergeben ihn dort den Arbeiterinnen, die ihn in den Waben einlagern.

Arbeiterinnen








voll verdeckelte Wabe





In dieser Zeit muss der Imker immer genügend Waben zur Verfügung stellen und den Honigraum ständig erweitern. Denn wenn es den Bienen zu eng wird, bauen sie wilde Wabenzellen an, und es wird dann bei der Honigernte schwierig, die Waben zu entnehmen.

Beim wiederholten Umtragen von einer Wabenzelle in die nächste, setzen die Bienen körpereigene Fermente zu und entziehen dem reifenden Honig Wasser.

Wenn die Wabe zum Schluss einen Wachsdeckel bekommt, ist der Honig fertig.


Schwarm


Die Bienenkönigin, legt während der Trachtzeit täglich bis zu 2000 Eier in die Brutwaben, aus denen überwiegend Arbeiterinnen mit einer Lebenszeit von ca. 6 Wochen schlüpfen. So wird das Bienenvolk über den Sommer immer größer.
Wird das Volk zu groß, oder die Königin zu alt, ziehen die Arbeiterinnen aus einer Larve eine oder mehrere neue Königinnen, indem sie sie mit einem speziellen Futtersaft, dem Gelee Royal füttern.
Die männlichen Bienen, Drohnen genannt, entstehen aus unbefruchteten Eiern. Ihre einzige Aufgabe besteht darin die neue Königin zu befruchten.
Befinden sich 2 Königinnen in einem Stock kommt es zum Kampf der Rivalinnen und die Stärkere übernimmt den Bienenstaat. Es sei denn das Volk ist zu groß geworden. Dann bildet die Altkönigin mit den älteren Bienen, von denen jede einen Honigvorrat mitnimmt, einen Schwarm und verlässt den Stock, auf der Suche nach einer neuen Behausung.


Ernte Dazu lässt sich die Königin zunächst irgendwo nieder und die Bienen bilden eine schützende Traube um sie herum, während einige Späherinnen einen guten Platz suchen.
Dabei hat der Imker die Chance das neu entstandene Volk einzufangen. Die sogenannten Mai-Schwärme sind besonders begehrt, da sie noch die längste Zeit der Tracht Honig sammeln, der zum Ernteerfolg beiträgt.


Wenn am Ende der Tracht der Waagstock nicht mehr zunimmt, ist es Zeit für die Honigernte.
Der Imker entnimmt die Waben und kehrt die darauf sitzenden Bienen zurück in den Stock.


entdeckeln Bevor der Honig in einer Zentrifuge aus den Waben heraus geschleudert werden kann, muss zuerst der Wachsdeckel mit einer speziellen Gabel von den Honigzellen entfernt werden.

Größere und kleine Wachspartikel werden mit je einem groben und einem feinen Sieb aus dem Honig gefiltert, der aus der Schleuder in den Hobbock rinnt. Die ganz feinen Wachspartikel, die selbst durch das feine Sieb passen, steigen in ein bis zwei Tagen an die Oberfläche, wenn sich der Honig klärt und können dann abgeschöpft werden.
Dieser Honigschaum schmeckt cremig und wirkt hervorragend bei Verstopfung.
Jetzt kann der Honig in die Gläser abgefüllt werden.


schleudern Die Bienen, ihrer Vorräte beraubt, müssen nun für den Winter aufgefüttert werden. Dazu bekommen sie eine Zuckerlösung, die die Bienen, wie Nektar und Honigtau aufnehmen und genauso in die Waben einlagern.
Die Erfahrung zeigt, dass die Bienen mit dem Zucker-Futter meistens besser überwintern, als mit ihren eigenen Honigvorräten.
Besonders wenn der Winter kalt und lang ist, sodass sehr lange kein Reinigungsflug erfolgen kann, sind sie öfter gezwungen ihren eigenen Stock zu beschmutzen, was Krankheiten begünstigt, wenn sie sich von ballaststoffreichem Honig ernähren.

Eine weitere wichtige Aufgabe des Imkers vor dem Einwintern der Bienenvölker, ist die Behandlung gegen die Varroamilbe. Geschieht das nicht, oder nicht ausreichend, wird das Volk so geschwächt, dass es den Winter oft nicht überlebt.

Mit den sinkenden Temperaturen, stellt das Bienenvolk seine Aktivität ein. Auch die Königin hört auf Eier zu legen, denn der Futtervorrat muss über den Winter reichen.
Die Arbeiterinnen haben im Winter einzig die Aufgabe sich und die Königin zu wärmen. Dazu ziehen sie sich zu einer engen Traube zusammen und erzeugen Wärme durch Muskelzittern.
Diese Bienenkugel bewegt sich ihren Futtervorräten entlang, von einer Wabe zur nächsten. Diese Bewegung kann man an den sogenannten Futtergassen aus Wachspartikel am Boden des Bienenstocks nachvollziehen.